Die besten Agentenfilme aller Zeiten

James Bond bekämpft im Geheimdienst Ihrer Majestät Schurken und Bösewichte. Jason Bourne ist auf der Suche nach seiner Identität. Die Welt der Spione bietet abendfüllende Unterhaltung!

Agenten - Spione im Hintergrund, Kämpfer im Feindesterritorium

Agentenfilme waren in der politisch instabilen Lage des kalten Krieges sehr beliebt, da sie ein patriotisches Gefühl hervorrufen und zwischen Gut und Böse scharf trennen. Wohingegen der gute Spion saubere Methoden nutzt, handeln die Gegenspieler durchwegs unmoralisch. Erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurden Agenten differenzierter dargestellt: Sie hinterfragen nun ihren Auftrag, und auch die Grenzen zwischen Gut und Böse weichen auf. Der Spion wird zu einem Menschen, der immer an der Front aber nirgends heimisch ist.

Der Agentenfilm, in dem im Prinzip ein Agent Verbrechen bekämpft oder selbst begeht, kann als Subgenre des Kriminalfilms angesehen werden. Neuere Agentenfilme, in denen die Rolle eines Agenten differenzierter betrachtet werden, können auch dem Film Noir zugeordnet werden.

Agentenaction

Die James-Bond-Filmreihe versinnbildlicht in den frühen Werken die Klischees des Westens über den Ostblock. Egal, ob russischer Agent, krimineller Grossindustrieller oder die guten britischen und US-Agenten: sie alle werden überzeichnet dargestellt. Auch die Waffen, die Bond vom Entwickler "Q" erhält, sind technologisch dermassen fortgeschritten, dass man hier eher von "Science-Fiction" reden kann. Trotzdem bieten alle Bond-Filme immer überraschende Spannungselemente, eine feine Ironie (aber auch Altherrenwitze) und interessante Romanzen und sind daher meistens sehenswert. Die notwendige Erdung der erfolgreichen Filmreihe wurde aber erst mit Staffelübergabe an Daniel Craig als James Bond vollzogen. "Casino Royale" (2006) ist ein dreckiger, kleiner James-Bond-Film, in der viele typische "James-Bond-Attitüden" über Bord geworfen werden. Anstelle eines filmischen Technik-Overkills, sieht man James Bond in hoher Geschwindigkeit auf einem Kran herumklettern. Einfach und schwindelerregend - aber immer noch ein bisschen unglaubwürdig. Aber abgesehen dieser einen - trotzdem atemberaubenden - Szene, erscheint Bond als durchaus verletzlicher Held, der später im Film mehr als üblich mit seiner Mitkämpferin vom britischen Schatzamt - Vesper Lynd - harmonieren muss, um im "Casino Royale" eine Chance zu haben.

Casino Royale

Daniel Craig macht eine gute Figur im 21. Bond-Film - einem dringenden Neustart für die ganze Reihe - United Artists Corporation & Columbia Pictures Industries

In den zwei älteren Filmen, die erwähnenswert sind, brilliert Sean Connery in der Rolle des Agenten 007 des britischen Geheimdienstes MI6: "Goldfinger" (1964) und "Liebesgrüsse aus Moskau" (From Russia with Love, 1963).

In "Goldfinger" - dem dritten Film der Reihe - gibt Gert Fröbe als "Goldfinger" einen wunderbar bösen Gegenspieler ab. Der Film enthält die Bond-typische Mixtur aus Sexismus, knallharter Action und einer völlig übertriebenen Storyline, in der Goldfingers Leute in Fort Knox einbrechen, um die dort verwahrten Goldvorräte mit einer radioaktiven Bombe zu verstrahlen. Durch den steigenden Goldkurs bekämen auch Goldfingers eigene Reserven deutlich mehr Wert...

Goldfinger setzt dem gefesselten James Bond ordentlich zu. Ob sich James noch befreien kann? - Metro-Goldwyn-Mayer Studios

Für viele Fans gilt "Goldfinger" als urtypischer James-Bond-Film. Kritiker konnten sich eher mit "Liebesgrüsse aus Moskau" anfreunden. Im zweiten Film der Bond-Reihe wird James Bond von der "Phantom"-Organisation [in der englischen Fassung: "Spectre"] in eine Falle gelockt, um den Tod von Dr. No (aus dem ersten Bond-Streifen: "007 jagt Dr. No") zu rächen. James ahnt den Vorwand, als er sich in Istanbul eine sowjetische Dechiffriermaschine beschaffen soll, doch im Zuge eines Liebesabenteuers mit der russischen Dechiffrierspezialistin Tatiana Romanova vergisst er, Vorsicht walten zu lassen.

Das Techtelmechtel mit der schönen Russin bringt James Bond in unvorhergesehene Situationen - Metro-Goldwyn-Mayer Studios

Vorbild für die Ironie und die Leichtigkeit der James-Bond-Filme war vermutlich der Hitchcock-Streifen "Der unsichtbare Dritte" (North by Northwest, 1959). In diesem Film überlässt die CIA einen Staatsbürger seinem Schicksal, der dank ihrer Mitschuld von Gangstern verfolgt wird. Dieser Streifen wird - da der Fokus auf dem Verfolgten liegt - unter der Kategorie Abenteuerfilm besprochen.

Mit zu den besten Agentenfilmen mit hohem Anteil an bewusst realistisch gehaltenen Actionszenen gehört die Reihe um Jason Bourne. In "Die Bourne Identität" (The Bourne Identity, 2002) wacht ein Mann inmitten des Mittelmeers aus einer Bewusstlosigkeit auf. Er hat keine Erinnerung an sein früheres Leben, allerdings zwei Kugeln im Rücken und die Nummer eines Schweizer Bankschliessfaches implantiert. In einer Bank in Zürich findet er schliesslich im korrekten Fach eine Waffe, Geld und Reisepässe, darin eine mögliche Identität: "Jason Bourne" (Matt Damon). Die Polizei kommt ihm in die Quere, und ein Besuch in der US-Botschaft erweist sich als schlechte Idee, da er dort festgehalten werden soll. Auf seiner Flucht trifft er Marie (Franka Potente), die er überzeugen kann, mit ihm zu seiner Pariser Adresse zu reisen. Als er dort einen Killer überwältigen kann, schwant ihm, dass er ein umfangreiches Nahkampftraining absolviert hat. Nun versuchen er und Marie herauszufinden, wer Jason Bourne wirklich war - doch CIA-Killer sind den Frischverliebten auf den Fersen...

Die Bourne Identität

Jason Bourne bietet der verdutzten Marie Geld für die Fahrt nach Paris an - Universal Studios

Das Katz-und-Maus-Spiel aus Teil 1 wird in bislang zwei empfehlenswerten Filmen fortgesetzt: "Die Bourne Verschwörung" (The Bourne Supremacy, 2004), "Das Bourne Ultimatum" (The Bourne Ultimatum, 2007). Die "Bourne"-Reihe ist für alle Liebhaber von Geheimnissen, Verschwörungen und Verrat aber auch gnadenlosen Verfolgungsjagden ein Meisterwerk, da es den Filmen über weite Strecken gelingt, Spannung zu erzeugen.

In "Agenten sterben einsam" (Where Eagles Dare, 1968) springt eine Gruppe von Männern um John Smith (Richard Burton) und Lt. Morris Schaffer (Clint Eastwood) im Jahr 1943/44 über dem verschneiten Deutschland mit Fallschirmen ab, um den US-amerikanischen General George Carnaby aus der Gefangenschaft in Bayern zu befreien. Carnaby war zuvor in einem Flugzeug abgestürzt und von den Nazis festgesetzt worden. Problematisch ist sein Wissen über den bevorstehenden D-Day, das unter keinen Umständen in die Hände der Nazis gelangen soll. Doch die Befreiungsaktion steht unter keinem guten Stern: noch beim Absprung bricht sich ein Mitglied der Gruppe das Genick, ein weiteres wird in einem nahegelegenen Dorf getötet. Als die Männer in Deutscher Uniform in einer Wirtschaft einkehren, werden sie alle festgenommen. Smith und Schaffer werden getrennt von den anderen Drei abtransportiert und können sich befreien. Sie versuchen nun auf sich alleine gestellt, den Auftrag zu vollenden...

Agenten sterben einsam

Die Gruppe britischer Agenten - verstärkt um den US-Leutnant Schaffer - in den nächtlichen, verschneiten Alpen.

Der Film besticht durch einige überraschende Wendungen und eine immer schneller werdende, mitreissende Action. Man muss aber darüber hinwegsehen, dass die Nazis sehr klischeehaft dargestellt werden.

Agententhriller

Eine Konkurrenz-Reihe zu den James-Bond-Filmen wurde um den CIA-Agenten Jack Ryan geschaffen. In einigen Filmen wie "Der Anschlag" (The Sum of All Fears, 2002 - gespielt von Ben Affleck), "Das Kartell" (Clear and Present Danger, 1994 - gespielt von Harrison Ford), "Die Stunde der Patrioten" (Patriot Games, 1992 - mit Harrison Ford) taucht die von Tom Clancy erfundene Figur auf - besonders erwähnenswert ist aber "Jagd auf 'Roter Oktober'" (The Hunt for Red October, 1990) unter Regie von John McTiernan mit Alex Baldwin in der Hauptrolle und Sean Connery in der Rolle des russischen Kapitäns Marko Ramius. Das U-Boot "Roter Oktober" verfügt über einen speziellen Antrieb, mit dem es lautlos vorankommt, was das Interesse der amerikanischen Geheimdienste geweckt hat. Doch bestückt mit atomaren Erstschlagswaffen wird das Boot zu einer Bedrohung - insbesondere, da es sich auf direktem Kurs Richtung USA befindet...

Sean Connery als Kapitän Marko Ramius im Kommandostand der "Roter Oktober" - Paramount Pictures

Der Film begeistert durch Spannungsaufbau, zeigt interessante Geheimdienstarbeit, mit denen die Lage eingeschätzt wird und bietet etlichen Wendungen. Doch "Jagd auf 'Roter Oktober'" ist sozusagen ein Überbleibsel des kalten Krieges, das deutlich zu spät in den Kinos erschien.

In "Die drei Tage des Condors" (Three Days of the Condor, 1975) sichtet Joseph Turner (Robert Redford) internationale Literatur nach Hinweisen, die für die CIA nützlich sein könnten. Als er eines Tages von einer Besorgung in die als "American Literary Historical Society" getarnte Aussenstelle in New York zurückkommt, findet er alle seine Kollegen erschossen vor. Beim Versuch, die CIA in Langley telefonisch zu kontaktieren, wird er zum Ziel für CIA-Agenten, die Jagd auf ihn machen. Doch der erste Mordanschlag misslingt. Auf seiner Flucht nimmt er Kathy Hale (Faye Dunaway) als Geisel, kann sie aber überzeugen, ihm zu helfen, herauszufinden, weshalb er zur Zielscheibe wurde. Beide kommen dadurch mehrmals in Lebensgefahr...

Die drei Tage des Condors

Ein Killerkommando macht sich auf die Fährte von Joseph - Paramount Pictures

"Die drei Tage des Condors" liefert ein faszinierendes filmisches Zeugnis für das Misstrauen, das viele US-Amerikaner im Zuge des Watergate-Skandals gegenüber ihrer Regierung und den Behörden empfanden. Die hoffentlich überzeichnete Darstellung möglicher Machenschaften der CIA im Innern, schreckt auf jeden Fall auf!

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