Die besten Fantasyfilme aller Zeiten

Gnome, Hexen und sonstige Fabelwesen bevölkern mittelalterliche Welten. Jünglinge mit Schwertern kämpfen gegen feuerspeiende Ungeheuer. Die Welt der Märchen, Fabeln und des Übersinnlichen kann trickreich inszeniert werden.

Der phantastische Film

Das Genre der "Fantasy" umfasst Geschichten, die Elemente enthalten, die lediglich der Fantasie eines Autors entspringen. Diese relativ allgemeine Umschreibung wäre z.B. für "Science Fiction" auch gültig. Doch SciFi grenzt sich von der Fantasy durch einen Technologie-Bezug ab und SciFi impliziert eine künftige Möglichkeit. Fantasy hingegen ist in der Realität und auch in keiner künftigen Realität vorstellbar. Die Grenzen zu SciFi-Filmen und auch Horrorfilmen sind aber fliessend, so dass es durchaus angebracht ist, einige Filme dieser Genre auch hier zu besprechen.

Fantasyaction

Eines der grössten Abenteuer des Fantasyfilmes erleben kleinwüchsige Hobbits in Peter Jacksons "Der Herr der Ringe"-Trilogie ("Der Herr der Ringe: Die Gefährten" [The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring, 2001], "Der Herr der Ringe: Die zwei Türme" [The Lord of the Rings: The Two Towers, 2002], "Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs" [The Lord of the Rings: The Return of the King, 2003] basierend auf der Buchreihe von J. R. R. Tolkien. Dieser epische Filmreigen, dessen grossartige Bilder in unberührten Landschaften Neuseelands eingefangen wurde, zeigt die Abenteuer einer kleinen Gruppe von Hobbits, deren Aufgabe es wird, einen Ring in den Feuern des Schicksalsbergs zu vernichten. Dieser eine Ring würde dem Dunklen Herrscher Sauron die Macht geben, die ganze Mittelerde zu unterwerfen. Doch auch Hobbit Frodo als Ringträger kann sich schwerlich der unheimlichen Anziehung des Ringes entziehen... Und alsbald kann Sauron seine Truppen und Gefolgsleute mobilisieren, um nach dem Ring zu suchen und die freien Königreiche anzugreifen. Es entwickelt sich ein Kampf an vielen Fronten, neue Bündnisse werden geknüpft, unheimliche Bedrohungen müssen ausgestanden werden.

Der Herr der Ringe

Aragorn (Viggo Mortensen) führt seine Truppen in "Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs" in die Schlacht um Minas Tirith - New Line Cinema

Peter Jackson setzt das Herr-der-Ringe-Universum grandios um, das lange Zeit als unverfilmbar galt, und wurde zu Recht mit insgesamt 17 Oscars belohnt. Die Effekte sind vorzüglich, die Handlungsstränge entsprechen der Buchvorlage - bis auf wenige Kürzungen der komplexen Story. Die Filmtrilogie ist daher leichter verdaulich als das Buch, stellt aber auch Fans des gedruckten "Herr der Ringe" zufrieden. Gewiss, man muss sich Zeit nehmen, die Filme anzuschauen, wird aber durch die in vielen Aspekten universelle Geschichte über Freundschaft, Abenteuer, Verrat und Kampf vorzüglich unterhalten. "Herr der Ringe" überzeugt über die ganze Laufzeit mit einer guten Ausgewogenheit zwischen Charakterentwicklung, Spannungsaufbau und mittels digitaler Effekten sehr gut umgesetzter Kampfszenen.

SciFi-Fantasy

Die mehrteilige Weltraumoper von George Lucas' "Krieg der Sterne" (Star Wars, 1977), "Das Imperium schlägt zurück" (1980) und "Rückkehr der Jedi-Ritter" (1983) [sowie drei Prequels - die aber nicht näher erläutert werden] kann dem Abenteuergenre zugerechnet oder sogar als Märchen tituliert werden, dessen Handlung einfach in den Weltraum verschoben wurde. Mit der "Macht" gab George Lucas dem Film zudem eine religiöse Grundströmung; und die Macht und die dunkle Seite der Macht erlauben eine Diskussion moralischer Werte. Gerade "Die Macht" lässt sich problemlos der reinen Fantasy zuordnen, da sie den Protagonisten übernatürliche Fähigkeiten verleiht. Der Zuschauer wird aber auch mit extrem detaillierten Raumschiffen, Raumschlachten, Laserschwert-Szenen verwöhnt - sozusagen ein Surrogat für Schiffe, Seeschlachten und Schwertkämpfe, doch findet eine technische Erläuterung dieser Technologien in Star Wars nicht statt - vermutlich wurde die Trilogie aufgrund ihres reinen Märchen-Charakters ein so grosser Erfolg.

Krieg der Sterne

Luke Skywalker (Mark Hamill) lernt von Obi Wan Kenobi (Alec Guiness) wie er das Lichtschwert seines Vaters führen soll -  20th Century Fox

George Lucas hat einige interessante Elemente wild durcheinander gemixt, die die "Krieg der Sterne"-Reihe zu einem leicht verdaulichen und bunten Filmreigen macht. Ein Spannungsbogen hält die gesamte Trilogie zusammen, doch hat jeder Film auch seine spezifische Färbung, was die Filmreihe sehr abwechslungsreich macht. Details, wie die Entwicklung der Charakteren, sind interessant umgesetzt, denn die Nachwuchsschauspieler blühen in ihren Rollen richtig auf. Gerade die Dreiecksbeziehung zwischen Prinzessin Leia (Carrie Fisher), Han Solo (Harrison Ford) und Luke Skywalker (Mark Hamill) ist vergnüglich zu verfolgen und wird eben in den späteren "Prequels" in der Qualität nicht mehr erreicht.

Fantasykomödien

In Frank Capras Tragikomödie "Ist das Leben nicht schön?" (It’s a Wonderful Life, 1946) ist George Bailey (James Stewart) bereit, sich umzubringen. Ein Rückblick zeigt, wie herzensgut und umsichtig George war und wie oft er Opfer bringen musste. Denn als sein Vater, der Direktor eine Bausparkasse, einen Schlaganfall erleidet, muss er einspringen und kann seine eigenen Träume nicht mehr verwirklichen. Nun getrieben von seinem Widersacher Henry F. Potter (Lionel Barrymore) und seinen eigenen Aktionären nimmt die Geschichte am 24. Dezember eine dramatische Wendung. George hat wenig Geld beiseite gelegt, und wegen der Wirtschaftskrise steht auch die Bausparkasse vor dem Ruin. An diesem Tag verliert sein Onkel eine stattliche Summe an Geld statt es einzuzahlen. Und da sich auch ein Bankprüfer angemeldet hat, ist die "Building and Loan" nun tatsächlich bankrott. George fährt in eine Bar, betet unter Tränen zu Gott, betrinkt sich, pöbelt die Lehrerin seiner Tochter an, wird dafür von ihrem Mann niedergeschlagen und fährt anschliessend in betrunkenem Zustand in einen Baum. Nun steht er auf einer Brücke und will runterspringen, doch seine Gebete wurden erhört...

Ist das Leben nicht schön?

George (James Stewart) mit Freundin und künftiger Ehefrau Mary (Donna Read) in glücklichen Zeiten - Liberty Films

Capras Film ist einfallsreich und liebenswürdig. Doch Capra gleitet nie in den Kitsch ab, sondern verbindet Gefühl mit ironischem Humor und märchenhafte Elemente mit Kritik an den Nachkriegsjahren. Insbesondere prangert "Ist das Leben nicht schön" Ausbeutung und Machtstreben an und zeigt, wie mit Solidarität und Zusammenhalt unter Nachbarn schwere Zeiten überwunden werden können.

"Die fabelhafte Welt der Amélie" (Le fabuleux destin d’Amélie Poulain, 2001) von Jean-Pierre Jeunet ist die märchenhafte Geschichte von Amélie Poulain (Audrey Tautou), die sich seit dem Tod der Mutter und der wenig herzlichen Beziehung zu ihrem Vater, in eine Fantasiewelt zurückzieht. Als Kellnerin arbeitet sie im Café "Deux Moulins" - ihr Alltag wäre eigentlich grau - doch Amélie findet Gefallen an kleinen Dingen, wie z.B. Steine über Wasseroberflächen springen zu lassen. Am Todestag von Lady Di findet sie ein kleines Schatzkästen eines Jungen hinter einer Fliese des Bades. Sie fasst den Entschluss, den Besitzer zu suchen und die Erinnerungsstücke zu überreichen. Falls der sich freut, will sie weitere Menschen beglücken. Tatsächlich kann sie Dominique Bretodeau ausfindig machen, der sich tief bewegt zeigt. Amélie findet Gefallen an ihrer selbstgestellten Aufgabe und versucht nun, ihren Vater zu bewegen, das Haus zu verlassen, indem sie einen Gartenzwerg auf Reisen schickt. Auch Monsieur Collignon, der Patriarch eines Gemüseladens, der seine Angestellten schlecht behandelt, und Georgette, eine Kollegin von der Arbeit, und viele weitere Menschen erhalten nun Amélies Aufmerksamkeit. Doch die wichtige Frage lautet: wird Amélie ihr eigenes Glück finden?

Die fabelhafte Welt der Amélie

Amélie bastelt für eine Nachbarin an einem verschollenen Brief des längst verstorbenen Ehemanns, dessen Inhalt die Frau zurück ins Leben holen soll - Miramax

Jean-Pierre Jeunet hat eine kleine Welt voller skurriler Einfälle und fantastischer Charakteren geschaffen, die märchenhaft überzeichnet präsentiert wird. Amélie ist vielleicht nicht ein klassischer Fantasyfilm, sondern eher ein modernes Märchen mit einer melancholischen Grundstimmung, das durch den herzensguten Charakter der Amélie eine erfrischende Komponente enthält.

Die "Toy Story"-Reihe ist eine weiteres, modernes, computeranimiertes Märchen, das Spielzeugfiguren Abenteuer bestehen lässt. Unter Regie von John Lasseter (Toy Story 1-2) und Lee Unkrich (Toy Story 3) entwickeln die Animateure von (Disney) Pixar absolut liebenswerte Charaktere. Gerade der erste "Toy Story"-Film überzeugt durch eine gute Mischung aus Emotionen, Charakterentwicklung und  schnellen Actionsequenzen: Als Andies Lieblingsspielzeug, der Cowboy Woody, Konkurrenz durch den Astronauten Buzz Lightyear erhält, ist die Rangfolge unter den Spielzeugen nicht mehr klar: Der eifersüchtige Woody versucht Buzz' Fähigkeiten runterzuspielen und ihn in die hinterste Ecke des Zimmers zu verbannen. Dabei wir Buzz versehentlich aus dem Fenster geschleudert und ist in grösster Gefahr, denn der Nachbarsjunge Sid foltert Spielzeuge. Die anderen Spielzeuge ächten daher Woody. Mitten im Streit wird Woody von Andy auf einen Ausflug mitgenommen. Als das Fahrzeug losfährt, kann sich Buzz daran festhalten und fängt beim Zwischenhalt an einer Tankstelle mit Woody zu streiten an. Noch während der Zankerei setzt sich der Wagen in Bewegung Richtung "Pizza Planet"; die Spielzeuge befinden sich nun auf sich alleine gelassen an der Tankstelle. Die Zeit drängt, eine Lösung zu finden, denn Andy wird umziehen, und Woody sieht ein, dass er nur mit der Hilfe von Buzz zurückfinden kann. Es gelingt ihnen, eine Mitfahrgelegenheit zum "Pizza Planet" zu nutzen, doch dort wartet nicht mehr Andy, sondern Sid...

Toy Story 3

Andy muss sich in Toy Story 3 zwischen Buzz Lightyear und Woody entscheiden - Disney Pixar

Nach dem guten Toy Story 2, in der Woody von den Spielzeugen aus den Fängen eines Spielzeugsammlers gerettet wird, bringt Toy Story 3 den ursprünglichen Charme von Toy Story zurück. Andy, entscheidet auf dem Absprung zum College, lediglich Woody mitzunehmen und will die restlichen Spielzeuge im Speicher verstauen. Doch als er seine Sammlung in einem Beutel auf der Treppe vergisst, wird sie von der Mutter fälschlicherweise zum Hausmüll gestellt. Die Spielzeuge können sich befreien und gelangen als Teil einer Spielzeugspende in die Kindertagesstätte "Sunnyside". Auch Woody, der sich auf die Suche nach seinen Freunden macht, findet die Tagesstätte. Dieser Hort ist je nach Abteilung und Alter der Kinder ein Paradies für Spielzeug oder aber die reine Hölle, denn die Kinder ramponieren die Figuren. Andies ehemalige Spielzeuge wenden sich daher an Lotso Knuddelbär, das Spielzeug-Oberhaupt in "Sunnyside", um in eine ruhigere Abteilung umziehen zu können. Doch Lotso verwährt diesen Wunsch und es stellt sich heraus, dass Lotso in der Tagesstätte eine Diktatur errichtet hat, in der die Spielzeuge zu gehorchen haben...

In Disney-Pixars 3D-Animationsfilm "Oben" (Up, 2009) unter Regie von Pete Docter träumen Ellie und Carl von Abenteuern in fremden Ländern und von einem Haus an den Paradiesfällen in Südamerika. Als Ellie stirbt, und der 78-jährige Carl in ein Altersheim abgeschoben werden soll, entschliesst sich der ehemalige Luftballonverkäufer, sein jetziges Haus mittels hunderter Ballone gefüllt mit Helium flugtauglich zu machen. Als das Haus abhebt, nimmt Carl allerdings den tollpatschigen Pfadfinder Russel mit, der sich gerade unter der Veranda versteckt. Als die beiden tatsächlich nach Südamerika gelangen, entdecken sie einen Paradiesvogel, taufen ihn Kevin und nehmen ihn mit auf die Reise. Doch Kevin wird bereits gejagt: der Entdecker Charles Muntz (vor Jahren von Ellie und Carl wegen seiner Abenteuer bewundert) versucht unter Einsatz aller Mittel seinen Ruf zu retten, da er den Beweis der Entdeckung des Vogels schuldig geblieben ist und seither als Fälscher gilt...

Oben

Russel und Carl in Südamerika - Disney Pixar

"Oben" ist ein sehr melancholischer Film, der aber in grandiosen Bildern eine Menge Gefühl vermittelt und auch vor Themen wie Tod und Verlust nicht Halt macht. Dabei behandelt er diese Aspekte des Lebens mit dem gebotenen Ernst und überzeugt mit einer wunderbaren Herzlichkeit, die einen verzaubert.

In Harold Ramis' Komödie "Und täglich grüsst das Murmeltier" (Groundhog Day, 1993) erlebt der grantige TV-Wetterexperte Phil Connors (Bill Murray) bei einem Reportage-Einsatz einen wiederkehrenden Albtraum in Form einer Zeitschleife, die nur er wahrnehmen kann. Thema des Berichts ist der "Tag des Murmeltieres" am 2. Februar - eine traditionelle Wettervorhersage, bei der anhand des Schattenwurfs eines Murmeltiers bestimmt wird, wie lange der Winter noch dauert. Als die Reportage abgedreht ist, verhindert ein Blizzard die Rückkehr und das Team übernachtet ein weiteres Mal im Hotel. Morgens um 06:00 wird Phil durch Sonny und Chers "I got you Babe" geweckt. Nun wiederholt sich der 2. Februar einige Male, was Phil zuerst irritiert, dann nervt und schliesslich mit Selbstmordversuchen zu beenden versucht. Doch Phil wird jedes Mal von Neuem um 06:00 durch den bekannten Song geweckt. Als sich Phil seiner Arbeitskollegin Rita (Andy MacDowell) anvertraut, macht sie ihm den Vorschlag, er solle dies als Chance sehen, sein Leben zu verbessern. Davon inspiriert, entscheidet sich Phil, Mitmenschen zu helfen und Rita besser kennenzulernen...

Und täglich grüsst das Murmeltier

Phil (Bill Murray) im Gespräch mit Rita (Andy MacDowell) - Columbia Pictures

"Und täglich grüsst das Murmeltier" ist eine erfrischende Komödie, die alle Facetten der menschlichen Gefühle abbildet: Phil, der zu Beginn den wiederkehrenden Tag "durchleidet", wandelt sich vom gehässigen zum zynischen Zeitgenossen, der einen diabolischen Spass entwickelt, anderen wehzutun, um dann sichtlich an der Situation zu verzweifeln. Erst mit der aufkeimenden Liebe zu Rita entdeckt er seine hilfsbereite Ader und findet wieder einen Sinn. In teilweise sehr absurd wirkenden Szenen tragen die Schauspieler durch ihre Spielfreude massgeblich zum Erfolg des Streifens bei.

Gruselfantasy

Im Anime "Chihiros Reise ins Zauberland" (Sen to Chihiro no Kamikakushi, 2001) erschafft der Zeichner Hayao Miyazaki (neben Isao Takahata Mitbegründer der berühmten Ghibli Studios) eine fantastische Welt in einem verlassenen Vergnügungspark, der zufällig von Chihiro und ihren Eltern aufgefunden wird. Chihiro streift umher und trifft den Jungen Haku, der sie auffordert, vor Einbruch der Dunkelheit den Park wieder zu verlassen. Unterdessen verköstigen sich die Eltern unerlaubt am bereitgestellten Essen in einem Restaurant - sie werden zur Strafe in Schweine verwandelt. Als die Dämmerung hereinbricht, und die Umgebung immer unheimlicher wird, bringt Haku Chihiro ins Badehaus der Hexe Yubaba, das auch von Shintōgöttern und Geistern in Anspruch genommen wird. Chihiro muss nun einige Abenteuer durchstehen, bevor sie ihre Eltern zurückverwandeln kann. Doch ein Mensch, der zu lange in dieser Umgebung bleibt, vergisst seinen Namen und kann nie wieder zurück...

Chihiros Reise ins Zauberland

Chihiro streift durch den Vergnügungspark - Studio Ghibli

Der prächtige Film überzeugt durch Handlung und Animation, ist aber auch aussergewöhnlich kurzweilig. Beeindruckend sind die zahlreichen Emotionen und Lösungsansätze, die "Chihiros Reise ins Zauberland" beinhaltet, so dass der Film nicht nur unterhält, sondern auch Werte vermittelt.

In Frank Darabonts Drama "Green Mile" (1999) erzählt der pensionierte und kaum gealterte, 108-jährige Gefängniswärter Paul Edgecomb (Tom Hanks) von einer Geschichte, die ihn sehr mitgenommen hat. Als Wärter in der "Green Mile", einem Gefängnistrakt mit grünem Linoleumboden, war er für die Unterbringung und ordnungsgemässe Tötung der verurteilten Mörder auf dem elektrischen Stuhl zuständig. Eines Tages wird John Coffey (Michael Clarke Duncan) überführt, ein herzensguter, riesiger und muskelbepackter Afroamerikaner, der wegen des Todes zweier Mädchens verurteilt wurde. John fürchtet sich im Dunkeln und scheint nicht sehr gesprächig zu sein. Paul irritiert aber am meisten die Tatsache, dass John eine Gabe hat: Er kann nämlich Krankheiten heilen, indem er alles Böse aus den Körpern saugt und es aus seinem Mund fliegen lässt. Wie kann ein böser Mensch von Gott eine derartige Gabe erhalten haben? Paul, dessen Blasenentzündung von John geheilt wurde, wird Zeuge weitere Wunder und bald stellt sich heraus, wer der wahre Mörder der beiden Mädchen ist...

The Green Mile

John Coffey (Michael Clarke Duncan) in Begleitung von Gefängniswärtern - vorne rechts Paul Edgecomb (Tom Hanks) - Warner Brothers

Der Film von Frank Darabont überzeugt durch hochemotionale Szenen, in denen die Darsteller an ihre Grenzen gehen. "Green Mile" diskutiert aber weniger die Fähigkeit von John, sondern fokussiert sich auf die zwischenmenschlichen Beziehungen im Todestrakt. Johns Fähigkeiten können aber die Konstellationen zuspitzen, so dass einige hektische Momente voller Anspannung entstehen, die den eher ruhigen Film aus dem Trott reissen.

In "Pans Labyrinth" (El laberinto del fauno, 2006) zeigt der mexikanische Regisseur Guillermo del Toro die fantastischen Erlebnisse von Ofelia, eines 12-jährigen Mädchens, das sich inmitten der Bürgerkriegswirren mit dem neuen Mann der schwangeren Mutter Carmen (Adiadna Gil), dem sadistischen Fanco-Hauptmann Vidal (Sergi López), arrangieren soll. Ofelia stürzt sich aber stattdessen in Abenteuer und Aufgaben, die ihr ein Fabelwesen stellt. Der Pan verspricht ihr nach Absolvierung von drei Aufgaben die Erlösung aus ihrem irdischen Dasein, denn Ofelia sei die Widergeburt einer Prinzessin, die damals das unterirdische Reich verlassen habe, menschlich wurde und ihre wahre Identität vergessen habe...

Ofelia (Ivana Baquero) bedient sich trotz Warnung am reicht gedeckten Tisch eines Kinderfressers - New Line Cinema

Guillermo del Toros Film zeigt die Schrecken des spanischen Bürgerkrieges in ganzer Brutalität. Der Horror ist im Prinzip die Wirklichkeit, vor der sich Ofelia - und mit ihr auch die Zuschauer - in eine fantastische, imaginäre Welt entzieht, die trickreich und bildgewaltig umgesetzt wird. Leider sind die Übergänge der beiden Welten nicht fliessend, so dass die erschreckende Wirklichkeit Ofelia oftmals brutal einholt, bis hin zu einer atemberaubenden, aber auch erlösenden Schlusssequenz, die zu Tränen rührt.

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